Israel 2010

Um ein Haar wäre ich nicht in Deutschland, sondern in Israel zur Welt gekommen. Selbst war ich noch nie dort – mit einer Ausnahme: im Alter von zwei Jahren. Komischerweise hatte ich doch immer den Eindruck, mich noch an gewisse Bilder oder Eindrücke erinnern zu können.
Jetzt, endlich, nach vielen Jahren, nach Abschluß meines Studiums und mit Zeit und dem nötigen Kleingeld ausgestattet, fliege ich also endlich nach Israel – dem Land, in dem mein Vater, den ich zu diesem Zeitpunkt seit 17 Jahre nicht gesehen habe, mit seiner neuen Familie lebt.

Ich habe in Tel Aviv eine erste Anlaufstation – eine schweizer Freundin von mir studiert dort für ein Jahr und arbeitet für das TelAviver Goethe Institut. Als ich im Viertel Florentin ankomme, dem Viertel in dem ich mit wachsender Freude die meiste Zeit in den kommenden Wochen verbringen werde, bin ich zunächst verwundert – ich hatte mir die Innenstadt durchaus moderner, westlicher vorgestellt. Stattdessen wirken nahezu sämtliche Läden und Wohngebäude eher behelfsmäßig zusammengeschustert und nicht sehr modern.

Insgesamt plane ich etwa 4 Wochen ein für das kleine Land – ich möchte mir Zeit lassen und mir in Ruhe ein Bild machen.

Ich reise von TelAviv über Jerusalem nach Bethlehem ins Westjordanland, besuche meinen Vater in Zefat, erkunde Tiberias und die Region um den See Genezareth, fahre nach En Gedi am Toten Meer und weiter in den Süden, entscheide mich, ein paar Tage auf der ägyptischen Sinai Halbinsel zu verbringen. Dann mache ich mich wieder auf den Weg nach Jerusalem, von wo aus ich Haifa und Akko besuche. Die letzten Tage verbringe ich wieder in Tel Aviv, wo ich mich inzwischen schon etwas heimisch fühle.

Der Monat in Israel ist für mich ein sehr besonderer. Natürlich ist es für mich unglaublich spannend, meinen Vater und seine Familie kennenzulernen.
Aber auch sonst ist meine Israel Erfahrung eine absolute Bereicherung. Ich lerne unzählige tolle und sehr unterschiedliche Menschen kennen – stets scheint mich die eigene Geschichte auf besondere Weise mit den Menschen zu verbinden.
Die manchmal etwas laute, direkte Art der Israelis ist mir irgendwie sympathisch, ein Teil von mir fühlt sich irgendwie zu Hause. Besonders die spezielle Atmosphäre des TelAviver Nachtleben hat es mir angetan, die Menschen hier haben Lust zu feiern, die Subkultur blüht, es ist für einen Europäer leicht Kontakte zu knüpfen und die angenehme warmenen Nächte tun ihr Übriges dazu.

Israel ist ein widersprüchliches Land. Ein Land, das neben den schönen Dingen, die ich dort als „Tourist“ erleben durfte, auch Schattenseiten hat und in dem es sich vermutlich besser leben läßt mit der Option, jederzeit von dort abhauen zu können. Viele der jungen Israelis die ich kennenlerne möchten ihrem Land lieber heute als morgen den Rücken kehren. Für mich war das Kennenlernen Israels nur der Anfang. Auch wenn es viele Dinge gibt, die mich an Israel stören – ich werde mit Sicherheit wiederkommen und ich freue mich schon sehr darauf.

Wer selbst plant, nach Israel zu reisen und Tipps braucht, dem kann ich gerne helfen. Ich habe viele Fotos (link) gemacht und auch eine kleine Dokumentation über meine Reise gedreht, die ich gerne zur Verfügung stelle.

Blog: Israel Pics

Blog: TLV Street Art

Old Jaffa Hostel

Funky Goddess – Pole Dance Israel

Couchsurfing.com