Trotz Verheimlichung von Messdaten:
Fukushima stößt Neue Anti-Atom-Bewegung in Deutschland an

Wie sehr das Vorhandensein von Informationen über den Protest oder Nichtprotest eines Volkes bestimmt, läßt sich derzeit außerordentlich gut am Beispiel von Fukushima beobachten. Während in Deutschland am vergangenen Wochenende eine Viertelmillionen Menschen für den Atomausstieg demonstrierten, gingen in der japanischen Hauptstadt Tokio (knapp 37 Millionen Einwohner) ca. eine Woche nach der vielleicht schwersten menschengemachten Umweltkatastrophe aller Zeiten geschätzte 1000 Demonstranten auf die Straße.

Die erschreckende Mehrheit der Japaner scheint in keiner Weise zu ahnen, welche Gefahren die atomare Stromgewinnung birgt und was ihrem Land noch bevorsteht – oder anders ausgedrückt: bis der Großteil der japanischen Bevölkerung in vollem Umfang begreifen können wird, was sich unmittelbar nach dem Erdbeben am 11. März 2011 tatsächlich in ihrem Land ereignete, werden noch etliche Jahre vergehen. Die mediale Berichterstattung vor Ort ist offensichtlich bis zu einem haarsträubenden Maß manipuliert, bzw. verharmlost.


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Fakt ist, dass die Fehlinformation trotz modernster Informationstechnologie einwandfrei zu funktionieren scheint. Vielfach wurde darüber berichtet, wie „normal“ das Leben auf Tokios Straßen weiterging. Lediglich die wöchentlich stattfindende, sehr kleine, öffentliche Versammlung einiger weniger Atomkraftgegner bekam etwas Zuwachs, sodass gut eine Woche nach der Katastrophe tatsächlich nicht mehr als ca. 0,002% der Stadtbewohner gegen AKWs auf die Straße gingen – ein Prozentsatz, mit dem die Regierung sicherlich gut leben kann.

Diese privaten Videoaufnahmen von einer etwa tausendköpfigen Anti-Atomkraft Demo in Tokio ca. eine Woche nach Fukushima wirken in Anbetracht der Ereignnisse schon fast surreal:

Interessant ist sicherlich die Fragestellung, was passieren würde, wenn die Japaner in etwa die Einstellung der Deutschen zu AKWs hätten. Vielleicht wären die Proteste so drastisch gewesen, dass deren Folgen wiederrum verheerende Konsequenzen ergeben hätten. Oder andersherum gesponnen: zu welcher Reaktion würde ein Super GAU in Deutschland führen? Könnte allein die Information über deutlich erhöhte Messwerte in Deutschland zu Unruhen und unerwünschten Protestbewegungen führen?

Derartige Fragen schienen (und scheinen) zurzeit auch die Mächtigen in Deutschland zu beschäftigen. Laut dem renommierten Wissenschaftler und Sprecher des Deutschen Strahlenschutzes Sebastian Pflugbeil, wies der Deutsche Wetterdienst nach dem 16. März die Deutschen Messstationen an, keine Daten mehr zur Radioaktivität zu veröffentlichen. Unglaublich, aber offenbar die trauruge Wahrheit – hier der Ausschnitt der Nachrichtensendung bei N24:

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