Viecher als mobile PA (Boombox)
19. März 2012 | All, Miscellaneous, Words | 21 Kommentare1. Idee
Die Internetforen sind voll davon und wenn ich Geld wie Heu hätte, wüßte ich, wo ich es jetzt investieren würde: In den Bau von Boomboxen. Allein daran, dass der alte und mittlerweile legendäre (nicht mehr gebaute) JVC Boomblaster bei ebay immer unglaublichere Preise erreicht, sieht man: die Leute wünschen sich eine portable Soundunit mit ordentlich Dampf, an die sie ihren MP3 Player anschliessen können. Ob zum Grillen im Park, zum Straßenkarneval, zum „Männertag“ auf dem Bollerwagen – oder um draußen eine Performance oder einen musikalischen Auftritt hinzulegen – die Einsatzmöglichkeiten einer mobilen „Boombox“ – also eines portablen Soundsystems, bestehend aus Lautsprecher(n), Verstärker mit Aux-Eingang und integrierter Stromversorgung – sind vielseitig.
Entsprechend schnell reagiert jetzt der Markt – mehrere kleine Anbieter haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten vor allem im Netz ihre Produkte an; es gibt Leute, die spezielle, optisch ansprechende Unikate in antike Koffer basteln und für ansehnliche Preise im Netz verkaufen und auch JVC hat (reichlich spät) die Produktion seines Boomblasters wieder aufgenommen – wenn auch mit einer neuen Produktpalette, die soundtechnisch nicht mehr an den alten JVC Klassiker heranreicht.
Diese Entwicklung hat zum einen damit zu tun, dass es mittlereile jeder gewohnt ist, seinen MP3 Player oder iPad einfach irgendwo „anzudocken“, um dann mit dem jeweiligen Gerät die Musik in laut abzuspielen. Man braucht also im Gerät selbst heutzutage keinen CD-Laser oder Kassettendeck mehr – Andockport oder AUX Eingang reichen, was zu einer krassen Explosion des Marktes sogenannter „Audio Docking Stations“ führte – die letztlich nichts anderes sind, als eine kleine Boombox – nur selten mit der Möglichkeit, Batterien zu verwenden (wer hat schon Lust unzählige dieser Supermarktbatterien zu verballern für minimale Laufzeiten..) und oft nicht wirklich kraftvoll im Bass.
Zum anderen ist diese Entwicklung auf den technischen Fortschirtt zurückzuführen, der es erlaubt, immer kleinere, leistungsfähigere Digitalverstärker herzustellen, die wenig Strom fressen, nicht zu heiß werden und respektabel klingen.
Und deswegen habe ich mich entschieden: ich baue mir eine Boombox selber.
Ich habe das Internet gefragt und bin über eine Bauanleitung gestolpert zu den sogenannten „Viechern“. Der Viech Bauplan wurde erstellt von Berndt „Cyburgs“ Burghard, etwa 2003 ins Netz gestellt und erfeut sich seitdem einer wachsenden Fangemeinde. Die Viecher sind sogenannte „Hörner“, also Lautsprecher, die im Innern wie ein Horn den Schallkanal langsam, ähnlich einem Schneckenhaus, öffnen. Ich las mir folgendes durch (aus der original Viech-Beschreibung des Erdenkers Berndt Burghard):
„..Also eine echte Spassbox mit Direktheit, Druck und Pegel für wahrscheinlich unschlagbare 50 Euro pro Box inklusive Treiber, Holz und Kleinteile. Ein Expo-Horn für den Beyma 8AG/N, auch genannt „das Viech“. Es ist mit 110x50x29 cm Außenabmessungen und 160 Liter Außenvolumen größenmäßig noch halbwegs auf der humanen Seite, ist für ein Basshorn relativ leicht zu bauen, und kommt pro Box inklusive Holz, Treiber und Kleinteilen auf etwa 50 Euro, was sicher kaum zu schlagen ist. Was kann das Viech? Es kann hauptsächlich einmal unheimlich Pegel. Der Wirkungsgrad ist 96 dB/W/m, bei 35 Watt Sinusbelastbarkeit kratzt das in der Simu an der 120 dB SPLmax Marke. Aber das Beeindruckendste ist, wie spielerisch das Viech bei bösen Pegeln andrückt. Die Dynamik ist hammerhart, Kickbass ist spürbar, fast eher in Richtung PA als Hifi gehend!“
Das reichte, um mich von der Sache zu überzeugen. Genau das, was ich suchte: Eine Box, die ordentlich Druck macht und auch für draussen im Park reicht, wenn man ein paar Techno Lümmel zum Wiegeschritt animieren möchte.
Dazu hatte ich die spontane Idee, eine Batterie für die Stromversorgung in den „Fuß“ der Box zu bauen. Das müsste doch gehen…
2. Basteln
Gesagt getan – als erstes habe ich nach einem Amp (Amplifier=Verstärker) gesucht und wurde bei Amazon fündig: Der Mc Fun Silverstar 300W schien mir zwar ein wenig oll und ich war mir zunächst absolut nicht sicher, ob er für meine Zwecke genug Haare auf der Brust haben würde – aber der Preis ließ mich letztlich zuschlagen – womit das Projekt endgültig gestartet war. Die weiteren Zutaten folgetn teils per Mausklick (Teileliste siehe unten bei „Kostenaufstellung“) und ich machte mich ans Werk: Zuerst gings in den nächsten Baumarkt, wo mich der junge Mann vom Holzzuschnitt auslachte, als ich ihm, bewaffnet mit einer wirklich immens großen Ikeatüte, die Liste mit den Zuschnitten überreichte und dabei rein gar nichts verwunderlich fand. „Haste keen Wagen?“ fragte er und ließ mich mit einem Grinsen stehen, als ich verneinte. Einmal Leim besorgen später verstand ich seine Reaktion: als ich zurück war, erwartete mich ein riesiger Stapel Bretter. War der etwa für mich?
Ja, war er. To make a long story short: Macht nicht denselben Fehler wie ich. Besorgt euch ein Auto 🙂
Als nächstes ging es mit meinem Nachbarn in dessen Werkstatt (Fräsung und Gehrungsschnitte machen die beim Baumarkt zumeist nicht). Er erledigte die Gehrungsschnitte (das sind die Winkelschnitte, die manche Teile brauchen, vor allem für die Hornform im Innern wichtig) und fräste mir je das Kreisrund vorn für den AGN8 und ein kleines Rechteck auf der späteren Rückseite für die Kabelterminals. Ganz wichtig: Ich bohrte auf Höhe des Treibers ein kleines Loch in Teil B, durch das später das Speakerkabel verlegt wird. An Teil E schmirgelte ich eine der später im Innern liegenden Ecken weg – auch für die spätere Kabelführung:
Schon hatte ich alle Teile parat und machte meinen Küchentisch frei: Einen Nachmittag Leimen – dazu lieh ich mir 4 Holzzwingen, mit denen das ganze ein Kinderspiel war. Ich verwendete ganz normalen Ponal Holzleim „Classic“, eine Flasche mit 225gr reichte völlig. Das einzige, worauf man beim Leimen achten muss, ist, dass man den beim Zusammenpressen evtl hervortretenden Leim schnell wegwischt. Generell ist der hervortretende Leim zu vermeiden, da er kaum zu überstreichen ist. Selbst mein dunkelgrüner Lack konnte an einigen Stellen den weißen, Gummi-artigen Leim nicht mehr ganz verheimlichen. Ich habe die Bretter immer mindestens 30 minuten in Pressung gelassen und die Stellen, die mit den Zwingen nicht zu erreichen waren, mit Gewichten belastet (siehe Foto).
Teil B ist auf diesem Bild noch nicht angeleimt. Ich empfehle, Teil B bereits vor der Leimung mit Noppenschaum auszustatten (Sprühkleber eignet sich ganz gut, aber auch jeder andere Kleber) und das Speakerkabel beim Leimen von E bereits in die Ecke zu „quetschen“.
Das Gehäuse war also auf dem Weg – ich machte mich nun daran, meine Batterie unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte zunächst mal großen Respekt vor der Sache – wo Strom fließt habe ich einen inneren Instinkt, der mir immerzu sagt: „Vorsicht!“ – auch wenn man in vielen Foren ließt, dass 12V nich wirklich etwas anrichten kann, spielen Faktoren wie der Widerstand des menschlichen Körpers oder sogenannte „Spannungsspitzen“ eine nicht unwichtige Rolle. Die Sache mit der „Gefährlichkeit“ ist durchaus komplexer und nicht so einfach vom Tisch zu wischen – ich empfehle deshalb jedem, selber einmal danach zu googeln und niemals leichtsinnig zu sein.
Ich habe die Batterie erstmal aufgeladen, denn Sie wird im Leerzustand geliefert. Dazu hatte ich mir ein Ladegerät (Ansmann ALC s2, 30 Euro 2-24V) bei Conrad besorgt, das man auch auf dem Foto sehen kann. Dieses habe ich dann später gegen ein Einhell BT-BC 5 Batterie-Ladegerät getauscht, dass doch eine deutlich höhere Ladespannung hat (und damit deutlich schneller lädt).
Als nächstes nahm ich den Mc Fun in Augenschein. Das kleine Gerät hat alles was ich für meine Zwecke brauche: Ein Audio-In per Chinch (hier kann man seinen Laptop oder andere geräte mit einem entsprechenden Adapterkabel problemlos anschliessen), einen offenen Stromanschluss, an den ich meine Batterie hängen kann und schließlich 2 Speakerkabel (also 2 „Kanäle“ – rechts und links). Des weiteren ist da ein Rädchen zum einstellen der Lautstärke (habe ich immer auf max stehen) und ein Schalter um einen High oder Lowfilter an/aus zu schalten. Letztere Filter verwende ich nicht. Soweit ich verstanden habe, geht es bei den Filtern darum, den Treiber vor bestimmten Frequenzen zu schützen (diese also zu filtern), was aber bei meinen AGN8 3Wege Treibern nicht nötig ist. („3Wege Treiber“ sind in der Lage, alle in Frage kommenden Frequenzbereiche zu empfangen und umzusetzen, ohne dabei Gefahr zu laufen, beschädigt zu werden. Würde man hingegen ein Subwoofersignal an einen kleinen Hochtöner schicken, wäre der recht schnell hinüber.) Den „High-In“ Eingang kann man getrost vernachlässigen – er wird hier nicht benötigt.
Einen An/Aus Schalter hat der Mc Fun leider nicht zu bieten, den müssen wir uns daher selber dran basteln (Schalter gibts in mannigfaltiger Auswahl fürn paar Cent bei Conrad). Das ist einfacher als man denkt: Einfach Das rote Pluskabel einmal abknippsen und das vom Amp kommende Ende zusammen mit dem gelben Remote-Kabel (das normalerweise vom Autoradio kommt und dem Amp sagt „Geh an!“) an die eine Seite des Schalters löten. Das von der Batterie kommende Ende an die andere Seite und fertig! Hält man jetzt das schwarze Masse („minus“) Kabel an die Batterie, geht die Power LED (bei angeschaltetem Schalter ) an ..und die Vorfreude steigt!
Das Problem, das mich zum Verzweifeln brachte
Meine Vorfreude allerdings war von sehr kurzer Dauer und ebbte nicht nur ab, sondern verwandelte sich schnell in den Frust des Laien, denn: die Power LED ging zwar an, aber als ich dan zum ersten mal einen Beyma anschloss, hörte ich: GAR NICHTS!
Ich formulierte mein Problem im Hifi Forum und trotz intensiver Fehlersuche wollte der Mc Fun nicht mit mir sprechen. Ich entschied mich schließlich, einen weiteren Mc Fun zu bestellen – in der Hoffnung, dass dieser dann Lösung bringen würde. Mein Frust steigerte sich nochmal eine ganze Portion, als ich den neuen Mc Fun ausprobierte und dasselbe (!) Phänomen vorfand. Power LED an, keinen Ton. Ich hatte bereits alle möglichen Treiber ausprobiert, ein weiteres Klinke/Chinch Kabel verwendet, alle möglichen Handys und MP3 Player – alles half nichts, es kam nix raus! Ich dachte öfters an das berühmte „Brett vorm Kopf“ und war mir irgendwie doch sicher, dass sich das Problem lösen lassen sollte.
Letztlich war es das Multimeter (Strommessgerät) eines Freundes, dass das Brett vorm Kopf dann bestätigte. Die Sicherung, die sich im roten plus Kabel befindet, war durch. Und zwar bei beiden MC Funs! Und tatsächlich, nachdem ich mir bei Conrad ein paar neue Sicherungen (5A 250V) geholt hatte, kam zum ersten mal was raus aus der Sache..
Nun war es nicht so, dass ich die Sicherungen nicht gleich zu Beginn mal gecheckt hätte. Ich hatte die Sicherung bei meinem ersten Mc Fun gecheckt, da war sie noch in Takt gewesen. Nur war sie vermutlich durchgebrannt, bevor ich die Speakerkabel an einen Treiber halten konnte. Ob die Sicherungen letztlich durchgebrannt sind, weil ich in meiner Verzweflung alle mögliche Kabelverbindungen mal ausprobiert habe, oder weil sie einfach nur qualitativ minderwertig waren, kann ich im Nachhinein nicht sicher 100%ig sagen. Aber die Tatsache, dass die Sicherungen von beiden Mc Funs schneller als schnell durch gewesen sein müssen, lässt eher auf mangelnde Qualität schließen. Die neuen Sicherungen funktionierten nämlich auf Anhieb und ich habe im Netz auch andere Verzweifelte gefunden, die wie ich schon überlegten, einen ganz anderen Amp anzuschaffen, weil sich einfach keine Lösung finden lassen wollte..
Letztlich liefen meine Beymas also am Mc Fun und ich machte mich daran, die Gehäuse fertig zu machen. Den Noppenschaum hatte ich ja schon eingefügt, das Speakerkabel während des Leimens ebenfalls. Fehlte noch der Lack! Da ich zweimal angestrichen habe, brauchte ich etwa anderthalb Dosen und entschied mich für einen umweltfreundlichen, Lösungsmittel freien Lack auf Wasserbasis, den ich jedem sehr empfehlen kann und der auch Wind und Wetterfest ist! Vor dem Lackieren (mit Pinsel und Rolle) gilt es, evtl. unsaubere Passungen etwas abzuschmirgeln und nach Belieben auch alle Kanten ein gutes Stück zu bearbeiten – in meinem Fall habe ich mich bewußt dazu entschieden, diese Kanten erst nach dem Lackieren zu schmirgeln, for the special Look.
3. Sound
Wie Klingen die Viecher? Zuerst gab es auch hier, nach dem ganzen Stress mit der Sicherung, erstmal eine kleine Enttäuschung. Schließt man die Beymas einfach so an, ohne Klangkörper, klingen sie nich besonders. Auch war mir gleich aufgefallen, dass der Pegel alles andere als umwerfend war und das, obwohl ich mein Handy und den Mc Fun bis auf max hochgeschraubt hatte. Ich knirschte etwas mit den Zähnen und fragte mich, ob ich mich mit dem ganzen Projekt nicht vielleicht übernommen hatte, dass ganze eine Schnappsidee sei. Doch es sollte noch ganz anders kommen..
Sobald ich die Beymas angelötet hatte (was in meinem Fall gar nicht so einfach war, denn das Speakerkabel hatte ich ja schon in der Box, wo es recht recht unbeweglich eingeklemmt war.. – das könnte man sicher eleganter hinkriegen) und mit 2 kleinen Schrauben per Kraft ins MDF gedrillt hatte, wuchs meine Aufregung. Ich startete einen Track (diesmal von meinem Laptop) und nahm die noch fehlende Gehäuse Seite, um sie dranzusetzen. Ich hatte mir einen Spanngurt besorgt, der mir jetzt gute Dienste lesten sollte: Ich spannte ihn und konnte die Seite ideal andrücken. Die Box war jetzt vollständig, aber jederzeit wieder zu öffnen, für die ideale Dämmung mit der Wolle.
Der Sound war schon jetzt absolut gigantisch! Und der Pegel! Der absolute Wahnsinn! Mein Rechner war bei etwa 30% Volume und so ziemlich alle Nachbarn konnten zu diesem Zeitpunkt schon ordentlich mitwippen..
Nachdem ich die Box nach Variante 5 des Viechbauplans mit Watte (ganz zerzupft und daher recht leicht und locker) rund um den Treiber und einer etwas festeren Watterolle darunter perfekt gedämmt hatte, konnte ich guten Gewissens zu leimen! Diese Teile haben dermassen Druck – wozu brauche ich ZWEI davon?! Ich habe – wie hier zu sehen – unten einen Deckel mit Klettverschluss eingerichtet, damit man jederzeit und schnell Zugriff auf Batterie etc. hat.
Der Klang der Viecher ist einfach klasse! Sie sind warm, haben einen enorm eindrucksvollen Bass und ausgewogene Mitten, keinerlei störende Elemente. Am meisten Spaß machen mir technoide Tracks mit ordentlich Drive. Man kann aber auch sehr ausgewogen leise damit hören.
Anmerkung: Wer sein Viech fertig gebaut hat und plötzlich bei einem ihm wohlbekannten Track merkt „Ey! Wo ist der background Chor?! Wo ist die Gitarre an der Stelle?! Fehlen da krass die Mitten oder was?!“ dem sei gesagt: EIN Viech macht ja nur EINEN KANAL. Gerade bei älteren Aufnahmen sind die Mischungen oft unterschiedlich, so dass ein Kanal zB. das Schlagzeug wiedergibt der andere die Gitarre. Also kein Grund zur Sorge!
4. Kostenaufstellung
Mit „fünfzig Euro pro Box“– wie von Berndt Burghard, dem Urvater der Viecher, ursprünglich beschrieben – kommt man bei weitem nicht hin – selbst dann nicht, wenn man die Viecher für die normale Heimanwendung baut, ohne weiteren Schnickschnack wie Batterie oder Amp. Vielleicht war das vor ein paar Jahren mal so, aber ich bezweifle das. Es gibt dafür insgesamt einfach zuviele Sachen, die man außer Holz und Treibern noch braucht. Hier mal die Teileliste:
Mc Fun Silverstar 300W – ca. 20 Euro inkl Versand
2x Treiber Beyma AGN8 2×38 Euro plus Versand – ca 80 Euro
Das Holz: 90 Euro bei Hellweg für die Zuschnitte, bei derzeit ca 20 Euro der Quadratmeter MDF 19mm. Das Holz muss dann ja noch mit Gehrungsschnitten versehen werden und stellenweise ausgeschnitten werden – wer das nicht selber machen kann, zahlt dafür auch nochmal bei einem tischler o.ä. – Hellweg macht sowas generell nicht.
12 Volt Batterie mit 28 Amperestunden (reicht vermutlich viele Stunden..) 60 Euro inkl Versand
Außerdem:
2 Dosen Lack – eine Dose hat bei mir nich gereicht, habe aber auch zwei Anstriche gemacht für ein besseres Ergebnis (Lack an sich muss man natürlich nicht haben, empfehle ich aber sehr. Ist einfach geil, wenn die Teile am Ende nich nur fett klingen, sondern auch optisch wegbassen..) je Dose ca 10 Euro, bitte immer nur Lack auf Wasserbasis (ohne Lösungsmittel) benutzen!
..uuund weiterhin: Sicherungen, Speakerkabel, Kabelschuhe, Kippschalter, 2 Klinkenbuchsen, Lötzinn, Dämmwatte, Noppenschaum, Schmirgelpapier und dafür einen Klotz, Leim, Klettband, evtl. Schaumgummi für die Unterseite
Den meisten Kleinkram kriegt man bei Conrad Elektronik. Dämwolle, Noppenschaum (Klang) und Moosgummi (Unterseite gegen Witterung) – habe ich für je nen Zehner im Netz besorgt. Hab hier jetzt noch einiges über von dem Noppenschaum, aber wegen Porto kriegt man das ganze kaum günstiger..
Macht unterm Strich:
ca. 170 Euros für die Spaßbox!
Wenn man das mit den „Alesis“ oder „Ibiza“ Fertigboxen vergleicht, weiß man, das man was richtig gemacht hat!
Wer, wie ich, noch eine weitere Box für den linken bzw rechten Audiokanal baut, hat für die weitere Box natürlich deutlich weniger Ausgaben, da Batterie und Amp ja wegfallen. Für die weitere Box fallen nochmal etwa 100 Euro an.
5. Fazit
Ich bin glücklich! Was soll ich noch groß sagen? Die Viecher machen ihrem Namen alle Ehre! Der Bass jagt mir ein teuflisches Grinsen in die Fresse und ich kann es kaum erwarten, die Teile am Wochenende in den Park zu schleppen! Ich kann nur jedem empfehlen, der überlegt, sich eine Spaßbox zu bauen: Nehmt Euch ein paar Tage Zeit, druckt Euch den Viechbauplan noch heute aus und holt Euch das Holz im Baumarkt! Das ganze macht richtig Spaß und ist ein absoluter Preisleistungshammer! Ich glaube nicht, dass es an der Rechnung irgendetwas auszusetzen gibt. Eine Behringer Eurolive beispielsweise (PA Box im unteren Preissegment) kann gegen ein Viech mal ganz einfach ne Runde abkacken und hier gibts für einige Euronen weniger auch noch ne 10 oder 20 Stunden Stromversorgung dazu.. Und jetzt hör ich auf mit meinem Salmon und drehe mal laudaaaAAA!
Viel Spaß beim Selber-Bas(s)teln!
Mein herzlicher Dank geht an:
Meinen Nachbarn mit der sexy Stimme; Einen sehr versierten Quake Live Spieler, der mir Tacker und Lötkolben für gewisse Stunden besorgte; Alex und Kalle und das www.hififorum.de
***EDIT am 15.6.2012***
Ich habe auf Anraten eines Kollegen, der sich besser mit Audiotechnik auskennt, meinen Mc Fun Amp gegen einen Mac Audio MPX 2000 Auto-Verstärker ausgetauscht. Das Ergebnis ist schlicht und einfach überwältigend. Die Viecher wachsen förmlich über sich hinaus, der reine Wahnsinn! Jetzt werden die Viecher zum ersten mal (annähernd) ausgelastet: da die Beymas 35W rms an 8 Ohm sehen wollen (der McFun kann maximal 15W rms). Mir wurde erklärt, dass die 60W rms an 4 Ohm nur 30W rms an 8 Ohm entsprechen. Somit fehlen noch 5, um auf die 35 vom Beyma zu kommen… Keine Ahnung ob das wirklich exakt so stimmt oder eher Theoriesoße ist – soweit ich gelesen habe, gehen die Meinungen da auseinander, zumal heute nicht alle 8 Ohm Lautsprecher echte 8 Ohm Lautsprecher sind.. Letztlich sind die Viecher jetzt jedenfalls deutlich lauter, bei einem mächtigen Bass, der körperlich erlebbar ist. Das wirkt sich natürlich auf den Stromverbrauch aus. Ich habe noch keine Erfahrungswerte, schätze aber, dass ich mit der 28Ah Batterie (hoffentlich!) 5 Stunden Voll-Last fahren kann. Der Mac Audio ist leider zu groß, als dass er unten in das Fach passen würde. Da muss ich jetzt mal überlegen wie ich das löse. Ich überlege auch, eine stärkere Batterie zu kaufen, und dann vielleicht alles in eine zusätzliche Kiste zu verbauen.
LEUTE:
ALSO ES IST MEINER ERFAHRUNG NACH ECHT KEIN PROBLEM 8 OHM SPEAKER AN NEN 4 OHM AMP ANZUSCHLIESSEN!! DAS GING BEI DEN BEYMAS EBENSO PROBLEMLOS WIE MIT EINER SAMSON MONITOR BOX DIE ICH JETZT AB UND ZU BENUTZE!!!
***EDIT***
Ich habe nun einen Axton A490 und eine 120Ah Bootsbatterie in einen Fahrradanhänger gebaut. Da man beide Viecher auch auf eine Sackkarre bekommt ist das System immer noch zu zweit (zu Fuß) bewegbar. Mit dem neuen Axton werden die Beymas nun komplett ausgelastet, der kann ca 70 W RMS je Kanal! Auch den Laptop die ganze Zeit zu laden ist nun kein Problem mehr sowie einige LED Lampen anzuschliessen, falls es mal dunkel wird – der Strom hält schlicht: ewig. Und so sieht das ganze aus:
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Filmtipp: „The Corporation“
17. November 2011 | All, Miscellaneous, Words | Keine KommentareIch habe mir heute seit längerer Zeit mal wieder den kanadischen Dokumentarfilm „The Corporation“ (2003) angeschaut. Der Film hat mich wieder sehr berührt und aufgerüttelt. Ich kenne keinen Film, der die Entwicklung unserer kapitalistischen Weltordnung besser auf den Punkt bringt und Zusammenhänge deutlich macht.
Von der Gründung der ersten Konzerne während des Bürgerkriegs in Amerika, über die Entstehung der „rechtlichen Personifikation des Konzerns“ und die damit verbundene Abgabe von Verantwortung der Mitarbeiter, die chemischen Errungenschaften und den industriellen Boom des zwanzigsten Jahrhunderts bis zur aktuellen Bedrohung der demokratischen Staaten durch übermächtige Finanzoligarchen, für die auch Kriege ein legitimes Mittel zur Profitmaximierung darstellen, gibt der Film auf erschütternde und ernüchternde Weise Einsichten in die Funktionsweise einer Maschine, die den Weltfrieden unter allen Umständen zu verhindern droht.
„The Corporation“ macht zuletzt aber auch Hoffnung und ruft jeden einzelnen Bürger auf, aktiv zu werden im Kampf für mehr nachhaltige Industrie und gegen die Übermacht der ausbeuterischen Konzerne, gegen einschlägige und gekaufte Medien, Lobbyismus und Privatisierungen, für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserem Planeten, Umverteilung des Reichtums und die Wahrung und Ausarbeitung unserer Menschenrechte.
Jetzt, wenige Stunden nach der Räumung der zentralen Protestcamps der Occupybewegung in New York und andernorts, kommt der Dokumentation eine noch größere Bedeutung zu.
Wird es in nächster Zeit keine grundlegenden Veränderungen in unserer Welt geben, könnte der Film zu einem tragischen Dokument einer prä-apokalyptischen Zeit werden, das eindrucksvoll die globalen Strukturen und psychologischen Mechanismen eines menschengemachten, zerstörerischen Komplexes darlegt, wie viele ihn bisher wohl nur aus düsterer Science Fiction kennen.
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