Volker Pispers – USA, Israel = Krieg

 

 

Danke, Günther Grass!

 

Kommentar

Friedenspreis statt Schelte für Günter Grass

Von Thomas Nehls, WDR, ARD-Hauptstadtstudio  —>  LINK

Empörend, ja beängstigend ist nicht der Vorstoß von Günter Grass, sondern das Bündel der meisten Berliner Reaktionen. Kaum einer Stellungnahme ist zu entnehmen, dass der Literaturnobelpreisträger sehr wohl auch die iranischen Atomanlagen einer unbehinderten, permanenten und internationalen Kontrolle unterziehen lassen will – aber eben auch die längst existierenden Atomwaffen-Arsenale der Israelis.

Von einer Verkennung von Ursache und Wirkung, wie sie der doch sonst so ausgewogen argumentierende CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz sieht, kann ebenfalls keine Rede sein. Schon gar nicht von den wutschnaubend vorgetragenen Motivationsvarianten der jüdischen und der deutsch-israelischen Lobby in der Bundesrepublik.

Was Grass alles nicht tut

Grass betreibt nicht aggressive Agitation, wenn er Deutschland vor der Lieferung eines weiteren U-Boots nach Israel warnt, „dessen Spezialität darin besteht, alles vernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist“.

Und er nimmt auch nicht einseitig Partei, wenn er – ausdrücklich in Verbundenheit mit dem Land Israel – vor einem israelischen Erstschlag warnt, „der das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk auslöschen könnte“.

Kritiker mit Schaum vorm Mund

Die meisten Grass-Widersacher formulieren mit Schaum vorm Mund, und sie zeigen sich so, wie es der Präsident der deutsch-israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, gerade umgekehrt Günter Grass nachsagt, nämlich unwissend über die politischen Verhältnisse im Nahen Osten. Für den hatte die internationale Gemeinschaft in den frühen 90er-Jahren eine nuklearwaffenfreie Zone gefordert.

Schon damals war es dazu zu spät, denn die nukleare Bewaffnung Israels, das bis heute dem Nichtweiterverbreitungsvertrag für Atomwaffen fernsteht, war längst im Gang. Nachzusinnen, ob es ohne israelische Atomsprengköpfe überhaupt zu den Teheran unterstellten Nuklearwaffen-Gelüsten gekommen wäre, ist ja wohl noch erlaubt.

Meinungspolizeiliche Maßnahmen

Wenn Publizisten wie der stets Polemik-Preis-Verdächtige Henryk M. Broder oder der Moscheen-Verächter Ralph Giordano bar jeder Bereitschaft, sich inhaltlich mit dem Gesagten auseinanderzusetzen, bei dem Schriftsteller gar Antisemitismus als Triebkraft ausmachen, ist Kopfschütteln zu kurz gegriffen: Meinungspolizeiliche Maßnahmen bedürfen nicht nur in Deutschland nicht der Wiederbelebung.

Und dann ist da noch die ausdrückliche Warnung vor weiteren ungezügelten U-Boot-Lieferungen an Israel. Auch über den möglichen Missbrauch dieser Gefährte ist viel zu lange im Windschatten der Weltpolitik geschwiegen worden. Womöglich sind die drei in früheren Jahren ausgelieferten Atom-U-Boote made in Germany längst in den Weltfrieden allerdings gefährdende Abschussrampen für atomare Mittelstreckenwaffen umgewandelt worden.

Eher mehr Preise für Grass als weniger

Zur deutschen Staatsräson gehört es (nicht nur verständlicher-, sondern auch glücklicherweise) Israels Existenz sichern zu helfen. Das Prosagedicht von Günter Grass soll und kann dazu beitragen, dieser Verpflichtung zu entsprechen. Man muss es freilich richtig lesen. Und nicht als Vorlage für bösartige Unterstellungen missbrauchen wollen.

Unter dem Strich könnte für den Literaturnobelpreisträger die Ausweitung auf den Friedensnobelpreis in Erwägung gezogen werden. Wehe dem, der das offiziell vorschlägt. Er dürfte in Deutschland medial und politisch schneller zur Strecke gebracht werden, als es selbst die ärgsten Verfechter doppelter Standards für möglich halten.

Open letter to Valve:
„Steam Gaming Network – enforced & permanent game registration“

FEEL FREE TO COPY AND PASTE THIS, JUST INSERT YOUR NAME BELOW!

 

Berlin, 1.4.2012

Dear Michael Abrash, Mike Ambinder, Matthew An, Elizabeth Andrade, Ted Backman, Jeff Ballinger, Aaron Barber, Jeep Barnett, Mark Behm, Mike Belzer, Jeremy Bennett, Dan Berger, Yahn Bernier, Ken Birdwell, Mike Blaszczak, Steve Bond, Michael Booth, Antoine Bourdon, Charlie Brown,Tom Bui, Bill Van Buren, Tobin Buttram, Chris Carollo, Dario Casali, Matt Charlesworth, Greg Cherlin, dear Valve-Team.

First of all i want to take a moment and thank you for creating a platform, that has completely revitalized the PC gaming market and allows players around the world sharing their gaming and social experiences.
A new kind of model (as steam is one) can never be free of issues, but through excellent communication and response time, you make me being very optimistic to develop the service and maintain steam as a reasonable way of selling, purchasing and playing games of the next coming decades.

I want to bring your attention to a topic which probably has been pointed by people a lot of times in the last years – even brought to court from various people – such as consumer organizations, gamers from around the globe, normal people that feel a little pranked in their freedom of choice after purchaising a steam registration game and then realizing the consequences.

I am referring to the forced binding of games to a players account by the first installation – without any opportunity of resetting the game and removing it from your account after that, in order f.e. to resell it.
Why is it, that the german consumer protection association sued Valve in 2010 for the enforced binding of the product key to a single account? This Association is a good thing – it helps normal people that feel treated in an unfair way and restore their rights. As the reasonable people you are doing such a great project as steam you will probably agree with these social arguements.

Even if Valve won the case – why does Valve not react by its own philosophy on that issue, which is obviously frustrating thousands and thousands of your honest customers?

It is a matter of fact, that nobody is able to resell his honestly bought Pc Game, if it is registrated to steam once – even if you never played it. That means your customer feels exploited – he does not have the opportunity to buy and test a product and then decide to bring it back to the shop or to resell. He cannot resell it, because if he would – nowadays -, he would actually betray the buyer, selling him a needles box with a worthless „alreaday in use“ cd key. Just imagine the situation: You buy a product and test it at home. You realize, that its the wrong product. Now the products company says: „Hey, middlefinger. Its not our fault. If you like it or not – we have your money and that is the way it is: you are doomed to keep that thing until you die!“

What you, Valve, should do, is facing the truth of the tons of frustrations you put on millions of customers and do something about that really frustrating problem you created here. I cannot imagine, that you really want to embarrass us, your customers, any more. Especially now – where other gaming corporations try to start similar approaches and the public seems to be very aware of illegitimate strategies, you should be that one step further and do it better then your competitors.

If you, as a corporate identity, still have the idea of making a good product and the best service you can offer, if you really are interested to maintain Valves image of a real game obsessed developer with a heart for games and gamers, if you really want ongoing satisfaction of your customers (no „please“) – DO something about it.

It is technically no problem to allow the resetting of product keys. It should be normal, that if i decide to delete a game from my account, i then can give the game to a friend or resell it somewhere.

And please do not tell us, that it is possible to sell an account. Sure, that is possible. But let us be honest: which real gamer wants to sell his whole account he loves just because he bought one single game he wants to get rid of? It is definitly not in valves favour, seeing faithful steam users reselling their accounts because they wanna get rid of something they dont like anymore.

I would be happy to read from you,

Sincerely yours,

Adam Nümm
from Berlin, Germany.

Viecher als mobile PA (Boombox)

1. Idee

Die Internetforen sind voll davon und wenn ich Geld wie Heu hätte, wüßte ich, wo ich es jetzt investieren würde: In den Bau von Boomboxen. Allein daran, dass der alte und mittlerweile legendäre (nicht mehr gebaute) JVC Boomblaster bei ebay immer unglaublichere Preise erreicht, sieht man: die Leute wünschen sich eine portable Soundunit mit ordentlich Dampf, an die sie ihren MP3 Player anschliessen können. Ob zum Grillen im Park, zum Straßenkarneval, zum „Männertag“ auf dem Bollerwagen – oder um draußen eine Performance oder einen musikalischen Auftritt hinzulegen – die Einsatzmöglichkeiten einer mobilen „Boombox“ – also eines portablen Soundsystems, bestehend aus Lautsprecher(n), Verstärker mit Aux-Eingang und  integrierter Stromversorgung – sind vielseitig.

Entsprechend schnell reagiert jetzt der Markt – mehrere kleine Anbieter haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten vor allem im Netz ihre Produkte an; es gibt Leute, die spezielle, optisch ansprechende Unikate in antike Koffer basteln und für ansehnliche Preise im Netz verkaufen und auch JVC hat (reichlich spät) die Produktion seines Boomblasters wieder aufgenommen – wenn auch mit einer neuen Produktpalette, die soundtechnisch nicht mehr an den alten JVC Klassiker heranreicht.

Diese Entwicklung hat zum einen damit zu tun, dass es mittlereile jeder gewohnt ist, seinen MP3 Player oder iPad einfach irgendwo „anzudocken“, um dann mit dem jeweiligen Gerät die Musik in laut abzuspielen. Man braucht also im Gerät selbst heutzutage keinen CD-Laser oder Kassettendeck mehr – Andockport oder AUX Eingang reichen, was zu einer krassen Explosion des Marktes sogenannter „Audio Docking Stations“ führte – die letztlich nichts anderes sind, als eine kleine Boombox – nur selten mit der Möglichkeit, Batterien zu verwenden (wer hat schon Lust unzählige dieser Supermarktbatterien zu verballern für minimale Laufzeiten..) und oft nicht wirklich kraftvoll im Bass.

Zum anderen ist diese Entwicklung auf den technischen Fortschirtt zurückzuführen, der es erlaubt, immer kleinere, leistungsfähigere Digitalverstärker herzustellen, die wenig Strom fressen, nicht zu heiß werden und respektabel klingen.

Und deswegen habe ich mich entschieden: ich baue mir eine Boombox selber.

Ich habe das Internet gefragt und bin über eine Bauanleitung gestolpert zu den sogenannten „Viechern“. Der Viech Bauplan wurde erstellt von Berndt „Cyburgs“ Burghard, etwa 2003 ins Netz gestellt und erfeut sich seitdem einer wachsenden Fangemeinde. Die Viecher sind sogenannte „Hörner“, also Lautsprecher, die im Innern wie ein Horn den Schallkanal langsam, ähnlich einem Schneckenhaus, öffnen. Ich las mir folgendes durch (aus der original Viech-Beschreibung des Erdenkers Berndt Burghard):

„..Also eine echte Spassbox mit Direktheit, Druck und Pegel für wahrscheinlich unschlagbare 50 Euro pro Box inklusive Treiber, Holz und Kleinteile. Ein Expo-Horn für den Beyma 8AG/N, auch genannt „das Viech“. Es ist mit 110x50x29 cm Außenabmessungen und 160 Liter Außenvolumen größenmäßig noch halbwegs auf der humanen Seite, ist für ein Basshorn relativ leicht zu bauen, und kommt pro Box inklusive Holz, Treiber und Kleinteilen auf etwa 50 Euro, was sicher kaum zu schlagen ist. Was kann das Viech? Es kann hauptsächlich einmal unheimlich Pegel. Der Wirkungsgrad ist 96 dB/W/m, bei 35 Watt Sinusbelastbarkeit kratzt das in der Simu an der 120 dB SPLmax Marke. Aber das Beeindruckendste ist, wie spielerisch das Viech bei bösen Pegeln andrückt. Die Dynamik ist hammerhart, Kickbass ist spürbar, fast eher in Richtung PA als Hifi gehend!“

Das reichte, um mich von der Sache zu überzeugen. Genau das, was ich suchte: Eine Box, die ordentlich Druck macht und auch für draussen im Park reicht, wenn man ein paar Techno Lümmel zum Wiegeschritt animieren möchte.

Dazu hatte ich die spontane Idee, eine Batterie für die Stromversorgung in den „Fuß“ der Box zu bauen. Das müsste doch gehen…

 2. Basteln

Gesagt getan – als erstes habe ich nach einem Amp (Amplifier=Verstärker) gesucht und wurde bei Amazon fündig: Der Mc Fun Silverstar 300W schien mir zwar ein wenig oll und ich war mir zunächst absolut nicht sicher, ob er für meine Zwecke genug Haare auf der Brust haben würde – aber der Preis ließ mich letztlich zuschlagen – womit das Projekt endgültig gestartet war. Die weiteren Zutaten folgetn teils per Mausklick (Teileliste siehe unten bei „Kostenaufstellung“) und ich machte mich ans Werk: Zuerst gings in den nächsten Baumarkt, wo mich der junge Mann vom Holzzuschnitt auslachte, als ich ihm, bewaffnet mit einer wirklich immens großen Ikeatüte, die Liste mit den Zuschnitten überreichte und dabei rein gar nichts verwunderlich fand. „Haste keen Wagen?“ fragte er und ließ mich mit einem Grinsen stehen, als ich verneinte. Einmal Leim besorgen später verstand ich seine Reaktion: als ich zurück war, erwartete mich ein riesiger Stapel Bretter. War der etwa für mich?

Ja, war er. To make a long story short: Macht nicht denselben Fehler wie ich. Besorgt euch ein Auto 🙂

Als nächstes ging es mit meinem Nachbarn in dessen Werkstatt (Fräsung und Gehrungsschnitte machen die beim Baumarkt zumeist nicht). Er erledigte die Gehrungsschnitte (das sind die Winkelschnitte, die manche Teile brauchen, vor allem für die Hornform im Innern wichtig) und fräste mir je das Kreisrund vorn für den AGN8 und ein kleines Rechteck auf der späteren Rückseite für die Kabelterminals. Ganz wichtig: Ich bohrte auf Höhe des Treibers ein kleines Loch in Teil B, durch das später das Speakerkabel verlegt wird. An Teil E schmirgelte ich eine der später im Innern liegenden Ecken weg – auch für die spätere Kabelführung:

Schon hatte ich alle Teile parat und machte meinen Küchentisch frei: Einen Nachmittag Leimen – dazu lieh ich mir 4 Holzzwingen, mit denen  das ganze ein Kinderspiel war. Ich verwendete ganz normalen Ponal Holzleim „Classic“, eine Flasche mit 225gr reichte völlig. Das einzige, worauf man beim Leimen achten muss, ist, dass man den beim Zusammenpressen evtl hervortretenden Leim schnell wegwischt. Generell ist der hervortretende Leim zu vermeiden, da er kaum zu überstreichen ist. Selbst mein dunkelgrüner Lack konnte an einigen Stellen den weißen, Gummi-artigen Leim nicht mehr ganz verheimlichen. Ich habe die Bretter immer mindestens 30 minuten in Pressung gelassen und die Stellen, die mit den Zwingen nicht zu erreichen waren, mit Gewichten belastet (siehe Foto).

Teil B ist auf diesem Bild noch nicht angeleimt. Ich empfehle, Teil B bereits vor der Leimung mit Noppenschaum auszustatten (Sprühkleber eignet sich ganz gut, aber auch jeder andere Kleber) und das Speakerkabel beim Leimen von E bereits in die Ecke zu „quetschen“.

Das Gehäuse war also auf dem Weg – ich machte mich nun daran, meine Batterie unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte zunächst mal großen Respekt vor der Sache – wo Strom fließt habe ich einen inneren Instinkt, der mir immerzu sagt: „Vorsicht!“ – auch wenn man in vielen Foren ließt, dass 12V nich wirklich etwas anrichten kann, spielen Faktoren wie der Widerstand des menschlichen Körpers oder sogenannte „Spannungsspitzen“ eine nicht unwichtige Rolle. Die Sache mit der „Gefährlichkeit“ ist durchaus komplexer und nicht so einfach vom Tisch zu wischen – ich empfehle deshalb jedem, selber einmal danach zu googeln und niemals leichtsinnig zu sein.

Ich habe die Batterie erstmal aufgeladen, denn Sie wird im Leerzustand geliefert. Dazu hatte ich mir ein Ladegerät (Ansmann ALC s2, 30 Euro 2-24V) bei Conrad besorgt, das man auch auf dem Foto sehen kann. Dieses habe ich dann später  gegen ein Einhell BT-BC 5 Batterie-Ladegerät getauscht, dass doch eine deutlich höhere Ladespannung hat (und damit deutlich schneller lädt).

Als nächstes nahm ich den Mc Fun in Augenschein. Das kleine Gerät hat alles was ich für meine Zwecke brauche: Ein Audio-In per Chinch (hier kann man seinen Laptop oder andere geräte mit einem entsprechenden Adapterkabel problemlos anschliessen), einen offenen Stromanschluss, an den ich meine Batterie hängen kann und schließlich 2 Speakerkabel (also 2 „Kanäle“ – rechts und links). Des weiteren ist da ein Rädchen zum einstellen der Lautstärke (habe ich immer auf max stehen) und ein Schalter um einen High oder Lowfilter an/aus zu schalten. Letztere Filter verwende ich nicht. Soweit ich verstanden habe, geht es bei den Filtern darum, den Treiber vor bestimmten Frequenzen zu schützen (diese also zu filtern), was aber bei meinen AGN8 3Wege Treibern nicht nötig ist. („3Wege Treiber“ sind in der Lage, alle in Frage kommenden Frequenzbereiche zu empfangen und umzusetzen, ohne dabei Gefahr zu laufen, beschädigt zu werden. Würde man hingegen ein Subwoofersignal an einen kleinen Hochtöner schicken, wäre der recht schnell hinüber.) Den „High-In“ Eingang kann man getrost vernachlässigen – er wird hier nicht benötigt.

Einen An/Aus Schalter hat der Mc Fun leider nicht zu bieten, den müssen wir uns daher selber dran basteln (Schalter gibts in mannigfaltiger Auswahl fürn paar Cent bei Conrad). Das ist einfacher als man denkt: Einfach Das rote Pluskabel einmal abknippsen und das vom Amp kommende Ende zusammen mit dem gelben Remote-Kabel (das normalerweise vom Autoradio kommt und dem Amp sagt „Geh an!“) an die eine Seite des Schalters löten. Das von der Batterie kommende Ende an die andere Seite und fertig! Hält man jetzt das schwarze Masse („minus“) Kabel an die Batterie, geht die Power LED (bei angeschaltetem Schalter ) an ..und die Vorfreude steigt!

Das Problem, das mich zum Verzweifeln brachte

Meine Vorfreude allerdings war von sehr kurzer Dauer und ebbte nicht nur ab, sondern verwandelte sich schnell in den Frust des Laien, denn: die Power LED ging zwar an, aber als ich dan zum ersten mal einen Beyma anschloss, hörte ich: GAR NICHTS!

Ich formulierte mein Problem im Hifi Forum und trotz intensiver Fehlersuche wollte der Mc Fun nicht mit mir sprechen. Ich entschied mich schließlich, einen weiteren Mc Fun zu bestellen – in der Hoffnung, dass dieser dann Lösung bringen würde. Mein Frust steigerte sich nochmal eine ganze Portion, als ich den neuen Mc Fun ausprobierte und dasselbe (!) Phänomen vorfand. Power LED an, keinen Ton. Ich hatte bereits alle möglichen Treiber ausprobiert, ein weiteres Klinke/Chinch Kabel verwendet, alle möglichen Handys und MP3 Player – alles half nichts, es kam nix raus! Ich dachte öfters an das berühmte „Brett vorm Kopf“ und war mir irgendwie doch sicher, dass sich das Problem lösen lassen sollte.

Letztlich war es das Multimeter (Strommessgerät) eines Freundes, dass das Brett vorm Kopf dann bestätigte. Die Sicherung, die sich im roten plus Kabel befindet, war durch. Und zwar bei beiden MC Funs! Und tatsächlich, nachdem ich mir bei Conrad ein paar neue Sicherungen (5A 250V) geholt hatte, kam zum ersten mal was raus aus der Sache..

Nun war es nicht so, dass ich die Sicherungen nicht gleich zu Beginn mal gecheckt hätte. Ich hatte die Sicherung bei meinem ersten Mc Fun gecheckt, da war sie noch in Takt gewesen. Nur war sie vermutlich durchgebrannt, bevor ich die Speakerkabel an einen Treiber  halten konnte. Ob die Sicherungen letztlich durchgebrannt sind, weil ich in meiner Verzweflung alle mögliche Kabelverbindungen mal ausprobiert habe, oder weil sie einfach nur qualitativ minderwertig waren, kann ich im Nachhinein nicht sicher 100%ig sagen. Aber die Tatsache, dass die Sicherungen von beiden Mc Funs schneller als schnell durch gewesen sein müssen, lässt eher auf mangelnde Qualität schließen. Die neuen Sicherungen funktionierten nämlich auf Anhieb und ich habe im Netz auch andere Verzweifelte gefunden, die wie ich schon überlegten, einen ganz anderen Amp anzuschaffen, weil sich einfach keine Lösung finden lassen wollte..

Letztlich liefen meine Beymas also am Mc Fun und ich machte mich daran, die Gehäuse fertig zu machen. Den Noppenschaum hatte ich ja schon eingefügt, das Speakerkabel während des Leimens ebenfalls. Fehlte noch der Lack! Da ich zweimal angestrichen habe, brauchte ich etwa anderthalb Dosen und entschied mich für einen umweltfreundlichen, Lösungsmittel freien Lack auf Wasserbasis, den ich jedem sehr empfehlen kann und der auch Wind und Wetterfest ist! Vor dem Lackieren (mit Pinsel und Rolle) gilt es, evtl. unsaubere Passungen etwas abzuschmirgeln und nach Belieben auch alle Kanten ein gutes Stück zu bearbeiten – in meinem Fall habe ich mich bewußt dazu entschieden, diese Kanten erst nach dem Lackieren zu schmirgeln, for the special Look.

3. Sound

Wie Klingen die Viecher? Zuerst gab es auch hier, nach dem ganzen Stress mit der Sicherung, erstmal eine kleine Enttäuschung. Schließt man die Beymas einfach so an, ohne Klangkörper, klingen sie nich besonders. Auch war mir gleich aufgefallen, dass der Pegel alles andere als umwerfend war und das, obwohl ich mein Handy und den Mc Fun bis auf max hochgeschraubt hatte. Ich knirschte etwas mit den Zähnen und fragte mich, ob ich mich mit dem ganzen Projekt nicht vielleicht übernommen hatte, dass ganze eine Schnappsidee sei. Doch es sollte noch ganz anders kommen..

Sobald ich die Beymas angelötet hatte (was in meinem Fall gar nicht so einfach war, denn das Speakerkabel hatte ich ja schon in der Box, wo es recht recht unbeweglich eingeklemmt war.. – das könnte man sicher eleganter hinkriegen) und mit 2 kleinen Schrauben per Kraft ins MDF gedrillt hatte, wuchs meine Aufregung. Ich startete einen Track (diesmal von meinem Laptop) und nahm die noch fehlende Gehäuse Seite, um sie dranzusetzen. Ich hatte mir einen Spanngurt besorgt, der mir jetzt gute Dienste lesten sollte: Ich spannte ihn und konnte die Seite ideal andrücken. Die Box war jetzt vollständig, aber jederzeit wieder zu öffnen, für die ideale Dämmung mit der Wolle.

Der Sound war schon jetzt absolut gigantisch! Und der Pegel! Der absolute Wahnsinn! Mein Rechner war bei etwa 30% Volume und so ziemlich alle Nachbarn konnten zu diesem Zeitpunkt schon ordentlich mitwippen..

Nachdem ich die Box nach Variante 5 des Viechbauplans mit Watte (ganz zerzupft und daher recht leicht und locker) rund um den Treiber und einer etwas festeren Watterolle darunter perfekt gedämmt hatte, konnte ich guten Gewissens zu leimen! Diese Teile haben dermassen Druck – wozu brauche ich ZWEI davon?! Ich habe – wie hier zu sehen – unten einen Deckel mit Klettverschluss eingerichtet, damit man jederzeit und schnell Zugriff auf Batterie etc. hat.

Der Klang der Viecher ist einfach klasse! Sie sind warm, haben einen enorm eindrucksvollen Bass und ausgewogene Mitten, keinerlei störende Elemente. Am meisten Spaß machen mir technoide Tracks mit ordentlich Drive. Man kann aber auch sehr ausgewogen leise damit hören.

Anmerkung: Wer sein Viech fertig gebaut hat und plötzlich bei einem ihm wohlbekannten Track merkt „Ey! Wo ist der background Chor?! Wo ist die Gitarre an der Stelle?! Fehlen da krass die Mitten oder was?!“ dem sei gesagt: EIN Viech macht ja nur EINEN KANAL. Gerade bei älteren Aufnahmen sind die Mischungen oft unterschiedlich, so dass ein Kanal zB. das Schlagzeug wiedergibt der andere die Gitarre. Also kein Grund zur Sorge!

4. Kostenaufstellung

Mit „fünfzig Euro pro Box“– wie von Berndt Burghard, dem Urvater der Viecher, ursprünglich beschrieben – kommt man bei weitem nicht hin – selbst dann nicht, wenn man die Viecher für die normale Heimanwendung baut, ohne weiteren Schnickschnack wie Batterie oder Amp. Vielleicht war das vor ein paar Jahren mal so, aber ich bezweifle das. Es gibt dafür insgesamt einfach zuviele Sachen, die man außer Holz und Treibern noch braucht. Hier mal die Teileliste:

Mc Fun Silverstar 300W – ca. 20 Euro inkl Versand

2x Treiber Beyma AGN8 2×38 Euro plus Versand – ca 80 Euro

Das Holz: 90 Euro bei Hellweg für die Zuschnitte, bei derzeit ca 20 Euro der Quadratmeter MDF 19mm. Das Holz muss dann ja noch mit Gehrungsschnitten versehen werden und stellenweise ausgeschnitten werden – wer das nicht selber machen kann, zahlt dafür auch nochmal bei einem tischler o.ä. – Hellweg macht sowas generell nicht.

12 Volt Batterie mit 28 Amperestunden (reicht vermutlich viele Stunden..) 60 Euro inkl Versand

Außerdem:

2 Dosen Lack – eine Dose hat bei mir nich gereicht, habe aber auch zwei Anstriche gemacht für ein besseres Ergebnis (Lack an sich muss man natürlich nicht haben, empfehle ich aber sehr. Ist einfach geil, wenn die Teile am Ende nich nur fett klingen, sondern auch optisch wegbassen..) je Dose ca 10 Euro, bitte immer nur Lack auf Wasserbasis (ohne Lösungsmittel) benutzen!

..uuund weiterhin: Sicherungen, Speakerkabel, Kabelschuhe, Kippschalter, 2 Klinkenbuchsen, Lötzinn, Dämmwatte, Noppenschaum, Schmirgelpapier und dafür einen Klotz, Leim, Klettband, evtl. Schaumgummi für die Unterseite

Den meisten Kleinkram kriegt man bei Conrad Elektronik. Dämwolle, Noppenschaum (Klang) und Moosgummi (Unterseite gegen Witterung) – habe ich für je nen Zehner im Netz besorgt. Hab hier jetzt noch einiges über von dem Noppenschaum, aber wegen Porto kriegt man das ganze kaum günstiger..

Macht unterm Strich:

ca. 170 Euros für die Spaßbox!

Wenn man das mit den „Alesis“ oder „Ibiza“ Fertigboxen vergleicht, weiß man, das man was richtig gemacht hat!

Wer, wie ich, noch eine weitere Box für den linken bzw rechten Audiokanal baut, hat für die weitere Box natürlich deutlich weniger Ausgaben, da Batterie und Amp ja wegfallen. Für die weitere Box fallen nochmal etwa 100 Euro an.

5. Fazit

Ich bin glücklich! Was soll ich noch groß sagen? Die Viecher machen ihrem Namen alle Ehre!  Der Bass jagt  mir ein teuflisches Grinsen in die Fresse und ich kann es kaum erwarten, die Teile am Wochenende in den Park zu schleppen! Ich kann nur jedem empfehlen, der überlegt, sich eine Spaßbox zu bauen: Nehmt Euch ein paar Tage Zeit, druckt Euch den Viechbauplan noch heute aus und holt Euch das Holz im Baumarkt! Das ganze macht richtig Spaß und ist ein absoluter Preisleistungshammer! Ich glaube nicht, dass es an der Rechnung irgendetwas auszusetzen gibt. Eine Behringer Eurolive beispielsweise (PA Box im unteren Preissegment) kann gegen ein Viech mal ganz einfach ne Runde abkacken und hier gibts für einige Euronen weniger  auch noch ne 10 oder 20 Stunden Stromversorgung dazu.. Und jetzt hör ich auf mit meinem Salmon und drehe mal laudaaaAAA!

Viel Spaß beim Selber-Bas(s)teln!

Mein herzlicher Dank geht an:

Meinen Nachbarn mit der sexy Stimme; Einen sehr versierten Quake Live Spieler, der mir Tacker und Lötkolben für gewisse Stunden besorgte; Alex und Kalle und das www.hififorum.de

 

***EDIT am 15.6.2012***

Ich habe auf Anraten eines Kollegen, der sich besser mit Audiotechnik auskennt, meinen Mc Fun Amp gegen einen Mac Audio MPX 2000 Auto-Verstärker ausgetauscht. Das Ergebnis ist schlicht und einfach überwältigend. Die Viecher wachsen förmlich über sich hinaus, der reine Wahnsinn! Jetzt werden die Viecher zum ersten mal (annähernd) ausgelastet: da die Beymas 35W rms an 8 Ohm sehen wollen (der McFun kann maximal 15W rms). Mir wurde erklärt, dass die 60W rms an 4 Ohm nur 30W rms an 8 Ohm entsprechen. Somit fehlen noch 5, um auf die 35 vom Beyma zu kommen… Keine Ahnung ob das wirklich exakt so stimmt oder eher Theoriesoße ist – soweit ich gelesen habe, gehen die Meinungen da auseinander, zumal heute nicht alle 8 Ohm Lautsprecher echte 8 Ohm Lautsprecher sind.. Letztlich sind die Viecher jetzt jedenfalls deutlich lauter, bei einem mächtigen Bass, der körperlich erlebbar ist. Das wirkt sich natürlich auf den Stromverbrauch aus. Ich habe noch keine Erfahrungswerte, schätze aber, dass ich mit der 28Ah Batterie (hoffentlich!) 5 Stunden Voll-Last fahren kann. Der Mac Audio ist leider zu groß, als dass er unten in das Fach passen würde. Da muss ich jetzt mal überlegen wie ich das löse. Ich überlege auch, eine stärkere Batterie zu kaufen, und dann vielleicht alles in eine zusätzliche Kiste zu verbauen.

LEUTE:

ALSO ES IST MEINER ERFAHRUNG NACH ECHT KEIN PROBLEM 8 OHM SPEAKER AN NEN 4 OHM AMP ANZUSCHLIESSEN!! DAS GING BEI DEN BEYMAS EBENSO PROBLEMLOS WIE MIT EINER SAMSON MONITOR BOX DIE ICH JETZT AB UND ZU BENUTZE!!!

***EDIT***

Ich habe nun einen Axton A490 und eine 120Ah Bootsbatterie in einen Fahrradanhänger gebaut. Da man beide Viecher auch auf eine Sackkarre bekommt ist das System immer noch zu zweit (zu Fuß) bewegbar. Mit dem neuen Axton werden die Beymas nun komplett ausgelastet, der kann ca 70 W RMS je Kanal! Auch den Laptop die ganze Zeit zu laden ist nun kein Problem mehr sowie einige LED Lampen anzuschliessen, falls es mal dunkel wird – der Strom hält schlicht: ewig. Und so sieht das ganze aus:

LINKS

—> Viech-Bauplan

—> ursprünglicher Thread von „Cyburgs“ im Hifi Fourum

—> Conrad.de

Farce: „Kony 2012“

KenFM bringt es (siehe Video unten) auf den Punkt: Warum „Kony 2012“ nur eine verzerrte und völlig unzureichende Darstellung ist und der Hype einige Sorgenfalten auslösen sollte.

Ja – es muss sich was in dieser Welt ändern, die von der Dominanz einiger Mächtigen, Ausbeutung und Kriegstreiberei überschattet ist. Aber es reicht nicht, sich ein Kony Armbändchen für 20 Dollar zu kaufen und ohne weiteres Hintergrundwissen den Einsatz von amerikanischen Streitkräften in einem beliebigen Land damit zu rechtfertigen, dass da „ein Böser ist, der weg muss ..aber bitte sofort!“
Ja – es gibt Verbrecher in der Welt, die ins Gefängnis gehören (und Kony ist, soweit ich das beurteilen kann, einer von Ihnen).

Aber niemand sollte voreilig davon ausgehen, sich durch das sehr fragwürdige Video eine klare Sicht auf eine weit komplexere Sache verschafft zu haben.

Die weltweite, altbekannte und andauernde Brachialdominanz der USA und ihre Lynchjustiz „im Auftrag der Freiheit“ gehen ungebremst weiter und die Mittel werden ausgeklügelter. Mit modernster, digitaler Social-Network Propaganda scheint man gerade dabei zu sein, die Art und Weise neuer, medialer Täuschungsmanöver auf ein völlig neues Level zu heben. Selbst wenn Jason Russell, der Macher des Kony 2012-Videos (das sich in den letzten Tagen wie kein anderes Video in der Geschichte viral über den Planeten verbreitete) mit echter Leidenschaft für seine „White-American-Student-rescues-Africa-from-Evil“ Sache kämpft, ist es alarmierend, wie schnell heute einseitige und oberflächliche Informationen zu  Massenhysterie und emotionaler Legitimation eines militärischen Einsatzes führen können.

Das Experiment, von dem Russel zu Beginn des Filmes spricht, ist geglückt. Fragt sich nur, wem das am Ende wirklich was nützt.

Questions and no answers..

  • Wie konnte sich das Video derartig schnell verbreiten?
  • Wie kommt es, dass der Film offenbar eine Ergreifung Konys in Uganda propagiert, sich aber alle seriösen Informationsquellen inklusive ugandischer Menschen, die darüber ausführlich bei Youtube berichten, sich einig darüber sind, dass Kony seit einigen Jahren nicht mehr in Uganda ist und er (selbst wenn er es wäre) heute längst nicht mehr ein so bedrohliches Thema ist wie er es in den Neunzigern war (als seine Taten wiederholt in den Medien berichtet wurden)?
  • Wozu wurden jetzt amerikanische „Advisors“ nach Uganda geschickt?
  • Warum leiten „Invisible Children“ nur 32 Prozent der erhaltenen Spenden tatsächlich an wohltätige Zwecke, wo doch die komplette Weitergabe von Spenden bei bekannten Wohltätigkeitsvereinen als selbstverständlich gilt?
  • Wie genau will Jason Russell Kony zur Strecke bringen? Was soll das für eine „App“ sein, die er –> bei einem Fernsehauftritt kurz vorgestellt hat?

Die ugandische Rosebell Kagumire und ihre hörenswerte Sichtweise:

„The group [Anm.: Invisible Children) is in favour of direct military intervention, and their money supports the Ugandan government’s army and various other military forces. Here’s a photo of the founders of Invisible Children posing with weapons and personnel of the Sudan People’s Liberation Army. Both the Ugandan army and Sudan People’s Liberation Army are riddled with accusations of rape and looting, but Invisible Children defends them, arguing that the Ugandan army is „better equipped than that of any of the other affected countries?, although Kony is no longer active in Uganda and hasn’t been since 2006 by their own admission. These books each refer to the rape and sexual assault that are perennial issues with the UPDF, the military group Invisible Children is defending.“(von —>  http://visiblechildren.tumblr.com/ )

—> „Stop Kony, Yes – but dont stop asking questions“ by Musa Okwonga

—> Interview & Videos mit Jason Russell bei Jezebel.com

—> Wer regiert in Uganda?

Und hier noch (weils einfach herrlich parodistisch einige Punkte trifft) „The definitive Kony 2012 Drinking Game!“

Gaddafi ist tot Betaversion (Lyrics: Ann Cotten)

[audio:http://adamnuemm.de/wp-content/uploads/2012/02/Gaddafi-ist-tot.mp3|titles=Gaddafi ist tot]
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